Mit originalgetreuen Abstimmungs- und Wahlunterlagen sollen Jugendliche lernen, wie die direkte Demokratie funktioniert. Der Kanton Zürich hat dazu ein neues Angebot für Schulen umgesetzt – angestossen durch ein Postulat zweier Mitte-Politikerinnen.
Sind wir ehrlich: Könnte man jedes politische Thema so kurzweilig zusammenschneiden wie ein Filmchen auf der Video-App Tiktok, dann würde sich die Stimm- und Wahlbeteiligung ziemlich sicher gleich ins Unermessliche steigern. Doch leider, leider ist Demokratie manchmal selbst für Politik-Aficionados eine eher trockene Angelegenheit. Umso wichtiger ist, dass man sich davon nicht abschrecken lässt. Denn wie heisst es so schön: Früh übt sich, wer ein Meister – oder eine Meisterin – werden will.
Ein neues Angebot des Kantons möchte die politischen Prozesse für Sek-, Gymi- und Berufsschulklassen erlebbar machen. Zürcher Schulen können darum bis zu zwei Mal pro Jahr mit originalgetreuen Unterlagen das Abstimmungs- und Wahlprozedere im Unterricht realistisch üben. Das „Schulblatt Kanton Zürich“ berichtete in seiner jüngsten Ausgabe darüber. Die Zeitschrift der Bildungsdirektion besuchte für eine Reportage das Bildungszentrum Limmattal, wo man Logistik-, Strassentransport- und Recyclingberufe lernen kann. Eigentlich befindet sich die Berufsschule in Dietikon. Weil dort aber gerade das Gebäude saniert wird, findet der Unterricht temporär an der Lagerstrasse in der Stadt Zürich statt.
Das Abstimmungscouvert richtig öffnen
Zeljka Nedovic, die Lehrerin für allgemeinbildenden Unterricht, hatte sich für die angehenden Strassentransportfachleute etwas Besonderes einfallen lassen. Die Lernenden erwartete ein Stapel hellgrauer Couverts auf dem Tisch vor den Bankreihen. Darin enthalten waren kantonale Abstimmungsunterlagen für die Abstimmung vom 30. November. Die Lernenden beschäftigten sich mit zwei Vorlagen und stimmten schliesslich darüber ab. „Allerdings nicht an der Urne, sondern als Übung“, heisst es im Artikel des „SchulblattsR…

Politische Beteiligung kennt viele Formen: Etwa 100 Kantischülerinnen und Kantischüler protestierten 2016 beim Helmhaus am Limmatquai in Zürich gegen geplante Sparmassnahmen. Archivbild: Pascal Turin
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