Dem kulturellen Erbe Jodeln soll mehr Raum gegeben werden – und zwar nicht nur an 1.-August-Feiern: Mit einer Einzelinitiative fordert ein Bülacher, dass der Kanton Zürich eine Ausbildung für Jodeldirigentinnen und Jodeldirigenten anbietet.
Die Probleme der Welt kann man damit wohl nicht lösen, aber es tut bestimmt gut, wenn im Kantonsrat für einmal ganz harmlose Themen diskutiert werden. Stefan Basler hat nämlich ein interessantes Anliegen: Er möchte, dass der Kanton Zürich an einer seiner Bildungsinstitutionen ein Hauptfach mit Jodel und insbesondere mit dem Schwerpunkt Dirigentenausbildung anbietet. Dafür hat der Bülacher SVP-Politiker eine Einzelinitiative eingereicht.
„Seit 2011 bin ich im Jodelklub Bülach und stelle fest, Neugründungen von Jodelvereinen sind eher die Ausnahmen als die Regel“, schreibt Basler. Es gebe aus seiner Sicht zwei Hauptursachen für diesen Trend: fehlende Dirigenten und fehlender Nachwuchs. Aktuell sei der Jodelklub Bülach betreffend Mitglieder nicht schlecht aufgestellt, habe aber noch Luft nach oben, heisst es in der Einzelinitiative weiter. Sorgen mache dem Verein eher die Situation mit dem Dirigenten. Der sei super, aber leider auch schon über 70 Jahre alt. „Da stellt sich automatisch die Frage für uns, wie gestaltet sich die Zukunft?!“ Aus seiner Sicht wird dieses Problem nicht nur der Jodelklub Bülach zu bewältigen haben, sondern es betrifft auch andere Jodelvereine.
„Die zumeist konservativen Wähler werden es Ihnen danken, wenn Sie sich für den Erhalt unseres Kulturgutes einsetzen“, so Stefan Basler in seiner Einzelinitiative.
Es ist nicht seine erste Einzelinitiative
Der Initiant verweist als mögliche Lösung auf Luzern. Das Departement Musik der Hochschule Luzern bietet dort seit Herbst 2018 ein Hauptfach „Jodel“ an. Stefan Basler schlägt darum vor, dass an einer Ausbildungsinstitution des Kantons ein ähnlicher Lehrgang eingeführt wird – mit dem Hauptaugenmerk auf die Dirigentenausbildung. „Die Bildungspolitik obliegt den Kantonen und somit wäre …

Am Schweizer Nationalfeiertag gehört Jodeln einfach dazu – so wie hier 2025 in Kloten. Mittlerweile hat es das Brauchtum sogar auf die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes geschafft. Bild: Pascal Turin
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