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Sie hat die Schweiz in Aufruhr versetzt

Kathrin Wydler steht vor dem Brunnen am Bullingerplatz. Sie trägt einen Blazer und ein oranges T-Shirt.„Ich möchte etwas verändern, etwas verbessern und Kompromisse schmieden“, sagt Mitte-Kantonsrätin Kathrin Wydler (58), die in der Kommission für Bildung und Kultur sitzt. Bild: Pascal Turin

Und auf einmal stand der Zürcher Kantonsrat national in den Schlagzeilen: Kathrin Wydler hat mit ihrem Frühfranzösisch-Vorstoss sogar den Bundesrat wachgerüttelt. Doch die Mitte-Politikerin aus Wallisellen möchte nicht nur darauf reduziert werden.

Es ist ein schöner Septemberabend, die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher geniessen an diesem Montag die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Das Café du Bonheur am Bullingerplatz im Kreis 4 ist draussen bis fast auf den letzten Stuhl besetzt. Drinnen sind dafür noch fast alle Tische leer. Kathrin Wydler nimmt Platz und bestellt einen Cappuccino.

Die Mitte-Kantonsrätin hat gerade eine Doppelsitzung hinter sich. Das heisst, der Kantonsrat tagte nicht nur wie sonst am Vormittag, sondern auch am Nachmittag, um die hohe Anzahl Geschäfte abzuarbeiten. Danach ist die Luft bei den meisten Politikerinnen und Politikern etwas draussen, wie wohl für viele Leute nach einem Sitzungsmarathon. Wydler nimmt sich trotzdem Zeit für ein Gespräch mit Rathuus. Den Termin hatten wir vereinbart, als wir uns für ein Interview im „Anzeiger von Wallisellen“ trafen. Das Thema: Wydlers Frühfranzösisch-Vorstoss.

Das Treffen mit uns steht darum unter einer klaren Devise: Frühfranzösisch nur in homöopathischen Dosen. „Ich möchte nicht nur darauf reduziert werden, weil ich auch gern über andere Themen rede“, sagt die 58-Jährige augenzwinkernd.


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Doch das erweist sich als schwieriger als gedacht. Denn die Motion ist sinnbildlich für die zum Teil unbefriedigende Arbeit von Parlamentarierinnen und Parlamentariern: Während viele wichtige Themen kaum je Beachtung finden, schaffen es andere in die Schlagzeilen und sorgen über die Kantonsgrenzen hinaus für Debatten. Kathrin Wydlers Vorstoss war sogar in Bundesbern eine Zeit lang praktisch Thema Nummer eins.

In ein Wespennest gestochen

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