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Der Eiertanz um den Lead bei Bauprojekten

Auf dem Bild sieht man die Teilnehmenden einer Podiumsdiskussion rund um die Zukunft des Hegibachplatzes.Es gab feurige Voten, aber auch zurückhaltende Statements. Auf dem Bild von rechts stehend Conrad Brunner (Teil des Publikums), Mischa Schiwow, Lydia Trüb, Flurin Capaul, Katrin Gügler und Isabelle Sterchi Pelizzari. Bild: Lorenz Steinmann

Der Hegibachplatz könnte eigentlich ein Quartierzentrum sein. An einem Podium prallten Stadtplanung, Verkehrspolitik und private Bauinteressen frontal aufeinander. Wie viel Einfluss kann die Stadt Zürich nehmen? Das Interesse war gross, der kleine Veranstaltungssaal voll.

Von der Forchstrasse aus betrachtet wirkte das Festgelände des 3. Hegi Fäschts wie eine Karikatur. Eingeklemmt und reduziert aufs enge Trottoir beim Brunnen, daneben die fünf fast leeren Fahrspuren für Tram, Forchbahn, Trolleybus und Autos. Doch das krasse Grössen- ja Kräfteverhältnis trübte die Stimmung keineswegs. Der DJ Battaglia sorgte für gute Stimmung und um 18 Uhr war die Buchhandlung des Kampaverlags proppenvoll.

Über 40 Leute wollten im Rahmen einer 75-minütigen Podiumsdiskussion mehr darüber erfahren, was die Identität des Hegibachplatzes im Stadtzürcher Quartier Hirslanden eigentlich ausmacht und welchen Einfluss die diversen Neubauten vor Ort haben. Und vor allem, was getan werden kann, um die Substanz des Platzes zu erhalten und um den Platz für das Quartier attraktiver zu machen. Unter der Leitung von alt AL-Gemeinderat Mischa Schiwow, Co-Präsident des Quartiervereins Hirslanden, diskutierten die Historikerin und Vizepräsidentin des Zürcher Heimatschutzes Lydia Trüb, Katrin Gügler, Direktorin des Amts für Städtebau, FDP-Gemeinderat Flurin Capaul, der Mitglied der gemeinderätlichen Sachkommission Hochbaudepartement und Stadtentwicklung ist, sowie Isabelle Sterchi Pelizzari, Co-Präsidentin Grüne 7/8.

In Zürich hat es 47 Plätze

Laut Katrin Gügler, die faktisch die Funktion einer Stadtbaumeisterin inne hat, ist der Hegibachplatz mit seiner Nummer 40 einer von 47 Plätzen im Stadtzürcher Richtplan. Sie verneinte nicht, dass Plätze meistens vor allem als Verkehrsknotenpunkte genutzt werden. Oft ist dies historisch bedingt, wurde aber auch durch die Priorisierung des Autoverkehrs in den 1960er- und 1970er-Jahren planerisch untermauert.

Beispiele dieses engen Verkehrskorsetts sind etwa der Schaffhauserplatz, der Bucheggplatz und auch der Limmat- und der Albisriederplatz. Erst vereinzelt gibt es Umwandlungen hin zu Begegnungsorten wie vor Jahrzehnten beim Röntgenplatz, später beim Ida- und neueren Datums etwa beim Röschibachplatz und beim Bullingerplatz. Dass oft ein Zielkonflikt zwischen dem rollenden Verkehr und der Aufenthaltsqualität herrscht, brachte Flurin Capaul auf den Punkt: „Alle wollen Mobilität, aber niemand Verkehr.“


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Auf dem Bild sieht man den Hegibachplatz mit rechts beim Mini-Spickel, wo das "Hegi Fäscht" stattfand,Auf dem Hegibachplatz nehmen die verschiedenen Verkehrsformen viel Platz ein. Rechts beim Baum fand das 3. Hegi Fäscht auf einem Mini-Plätzchen statt. Bild: Lorenz Steinmann

Und damit eins vorweg. Auf dem politisch durchmischten Podium war man sich einig, dass der Hegibachplatz ein Ort des Verkehrs ist und bleibt. Er wurde zwar als „Durchfahrtgenerator für Tram und Auto“ bezeichnet und als „Nicht-Ort“, er habe aber schon auf alten Fotos primär …

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