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Das Langzeitgymnasium bleibt, die Ungleichheit auch

Im Hintergrund sind nebeneinander aufgereihte Farbstifte zu sehen, die exakt gleich lang sind. Im Vordergrund ist ein Porträt-Foto von Pascal Turin platziert.Haben wir alle die gleichen Chancen und wie gerecht ist unser Bildungssystem? Es braucht nicht viel zu Fantasie, um zu glauben, dass es Kinder aus weniger bildungsaffinen Familien schwerer haben. Bild: Pascal Turin, Bildmontage: Rathuus

Im Kantonsrat wurde über die Abschaffung des Langzeitgymnasiums im Kanton Zürich diskutiert. Der Vorstoss hatte keine Chance. Doch die Alternative Liste hat damit einen wunden Punkt getroffen. Ein Kommentar.

Kürzlich berichteten die „Neue Zürcher Zeitung“ und der „Tages-Anzeiger“ beide über eine Debatte im Kantonsrat. Es ging ums Langzeitgymnasium. Die AL-Politikerinnen Judith Stofer, Lisa Letnansky und Nicole Wyss hatten nämlich eine Motion mit provokantem Inhalt eingereicht: Die Kantonsrätinnen forderten nichts Geringeres als die Abschaffung des Langzeitgymnasiums. Am vergangenen Montag wurde der Vorstoss im Parlament diskutiert.

„Unterschiedliche Studien zeigen, dass die Selektion aus neurologischer Sicht zu früh und zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt erfolgt, nämlich dann, wenn die Kinder in die Pubertät kommen“, heisst es in der Motion unter anderem. Ausserdem würden verschiedene Forschungsarbeiten darauf hinweisen, „dass diese Selektion zu Diskriminierungen von sozioökonomisch benachteiligten und/oder fremdsprachigen Kindern führt“.

„Die Abschaffung des Langzeitgymnasiums im Kanton Zürich ist ein erster Schritt zu einer Gesamtschule. Alle Kinder und Jugendlichen sollen dieselbe Schule besuchen“, so die Motionärinnen.

Was für manche im Mitte-Rechts-Lager eine Provokation darstellt, ist für AL-Kantonsrätin Judith Stofer ein Weg zu einer chancengerechteren Volksschule.

Chancengerechte Schule? Lasst uns über eine unbequeme Wahrheit sprechen.


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Ist eine Welt ohne Langzeitgymnasium gerechter?

Der sozioökonomische Hintergrund spielt eine Rolle, wie eine Bildungslaufbahn verläuft. An der Goldküste wollten dieses Jahr zum Beispiel so viele Kinder ins Gymi wie nirgendwo sonst im Kanton. Oder anders formuliert: Vor allem ganz viele Eltern im Bezirk Meilen wollten, dass ihre Kinder ins Gymi gehen. „Von 10 Schulkindern haben 4 die Gymiprüfung absolviert, mehr als die Hälfte hat bestanden, also 248 Meilemer Sechstkl…

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