Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch sagte kürzlich im Gemeinderat, die Optimierung der Stadtverwaltung sei eine Daueraufgabe. Für Stefan Mühlemann, GLP-Mitglied und Initiant der Volksinitiative „7 statt 9 Stadträte“, reicht das nicht. Mit solchen Aussagen ändere sich nie etwas, findet der 51-Jährige.
Stefan Mühlemann zog 2018 die Volksinitiative „7 statt 9 Stadträte“ fast im Alleingang durch. Doch lediglich 38 Prozent der Abstimmenden wollten die Stadtzürcher Regierung verkleinern und die Verwaltung verschlanken. Der damals parteilose Stefan Mühlemann ist mittlerweile bei der GLP gelandet und vielseitig tätig, beruflich als COO der ZIS (Zurich International School), ehrenamtlich als Präsident des Silvesterlaufs und als Verwaltungsrat des Schauspielhauses.
Die Diskussion letzthin im Gemeinderat, als ein in Auftrag gegebener Reorganisationsbericht diskutiert wurde, fand er ernüchternd, aber nicht überraschend. Tatsächlich hat Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) in etwa das Gleiche gesagt wie schon 2018 vor der Abstimmung: „Die Optimierung der Verwaltungsorganisation ist immer mit dem Ziel verbunden, die bestmögliche Leistung für die Bevölkerung zu erbringen – und das ist eine Daueraufgabe.“ Geschehen sei laut Mühlemann die letzten sieben Jahre nichts dergleichen. Auch der damalige Vorstoss des Gemeinderats nach dem Nein an der Urne sei klar eine Nebelpetarde gewesen.
„Gerade die SP mit vier Sitzen will, dass alles bleibt, wie es ist.“ Typisch sei auch gewesen, dass die AL nur halbherzig Änderungen gefordert habe. „Sie hatten damals Richard Wolff in der Regierung und hofften, dass sie mit 9 Sitzen mehr Chancen haben als mit 7 Sitzen.“ Entsprechend lau – vor allem vonseiten Links-Grün – waren die Voten im Gemeinderat, obwohl die Forderung lautete, die Verwaltung einfacher und effizienter zu organisieren.
Alles soll beim Alten bleiben
In der Tat kam der vom Stadtrat bestellte Bericht zum Schluss, dass es zwar Verbesserungspotenzial gebe, eine grosse Reorganisation aber unnötig sei.
Es soll also alles beim Alten bleiben, wie auch das SRF-Regionaljournal zusammenfasste. Da das Parlament nicht mitreden darf bei der Verwaltungsorganisation, blieb den Gemeinderäten gemäss SRF nichts anderes übrig, als die Faust im Sack zu machen – oder Verbesserungsvorschläge zu platzieren, wie SVP-Gemeinderat Stefan Urech. Er forderte: „Was Zürich eigentlich bräuchte, wäre jemand wie Elon Musk, der von aussen kommt und aufräumt.“
„Was Zürich eigentlich bräuchte, wäre jemand wie Elon Musk, der von aussen kommt und aufräumt“, sagte im Gemeinderat Stefan Urech (SVP).
Seit bald drei Jahren ist die AL nicht mehr im Stadtrat vertreten. So wagte AL-GemeinderÃ…