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Wenn auf der Rad­renn­bahn die Motoren aufheulen

Auf dem Bild zu sehen ist ein rotes Rennauto, das im Innenraum der offenen Rennbahn steht.Laut, roh, auffällig und schön anzusehen: Am vergangenen Dienstagabend stand die Offene Rennbahn Oerlikon im Zeichen von Rennwagen und Renntöffs. Bild: Lorenz Steinmann

Einmal im Jahr wird die Offene Rennbahn Oerlikon zu einer Motoren-Arena. Ein Eldorado für Menschen mit Benzin im Blut. Kaum zu glauben, dass so etwas ausgerechnet im links-grünen Zürich noch möglich ist.

Wo sonst das Sirren der Rennvelos oder höchstens das Knattern der Stehertöffs – umgebaute Motorräder für Bahnrennen – zu hören ist, ging es am vergangenen Dienstag richtig laut zu und her. Das Motto des Abends auf der Offenen Rennbahn Oerlikon lautete „Indianapolis“.

Ältere Rennwagen aus der Formel 1 und Formel 2, Sportwagen mit riesigen Auspuffrohren und Motorräder – vom 50er-Töff bis zur 1000-Kubik-Maschine – waren im Innenraum des Velodroms zu besichtigen. Oft mit laufendem Motor, denn alle Fahrzeuge durften der Reihe nach auch Runden drehen auf der in den Kurven mit 44,5 Grad furchterregend steilen Betonpiste.

Wobei Runden drehen eher harmlos ausgedrückt ist. Von 18 bis 22 Uhr konnten die eingeladenen Fahrerinnen und Fahrer mit ihren historischen Fahrzeugen dreimal auf die Rennbahn. Gefühlt jedes Mal mit mehr Temperament und Renncharakter. Die historischen Rennwagen der Formel 1 und 2 etwa kreisten mit minimalen Abständen zueinander durchs Oval. Risikofaktor: hoch. Doch dem sehr zahlreich erschienenen Publikum gefiel es sichtlich. Gut 6000 Motorsportfans kamen nach Oerlikon. Typus Bier- bis Schwingfest-Besucherinnen und -besucher. Politisch wohl eher konservativ-bewahrend. Und oft nur für den Besuch des Zirkus Knie in Zürich oder eben für „Indianapolis“. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Gesichtet wurde auch SP-Nationalrätin Jacqueline Badran aus Wipkingen.


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6000 Eintritte bedeuten natürlich Jahresrekord. Bei den Radrennen, die von Mai bis September jeden regenfreien Dienstag stattfinden, sind es jeweils keine 1000 Nasen. Der Eintrittspreis betrug am Dienstag 20 Franken statt wie sonst 10 Franken. Das ist ein kräftiger Zustupf für die Interessengemeinschaft offene Rennbahn Oerlikon – kurz IGOR, die sich mehrheitlich in Fronarbeit um den Betrieb der offenen Rennbahn kümmert. Besitzerin dieser ältesten Sportanlage der Schweiz ist übrigens die Stadt Zürich.

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