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Sie mischt den SP-Wahlkampf auf

Auf dem Bild ist Mandy Abou Shoak zu sehen. Sie will für die SP Stadtpräsidentin werden.Sie wagt es und fordert den arrivierten Stadtrat Raphael Golta heraus. "Die Rückmeldungen, die ich erhalten habe, sind sehr positiv", betont Mandy Abou Shoak. Die Aufnahme entstand am Montag im Foyer des Rathauses Hard. Bild: Lorenz Steinmann

Die SP-Kantonsrätin Mandy Abou Shoak bewirbt sich für die Nachfolge von Corine Mauch als Stadtpräsidentin von Zürich. Hat sie die interne Ausmarchung gegen Raphael Golta geschafft, stehen die Chancen ausgezeichnet. Im Interview mit Rathuus spricht die 35-Jährige über Zürichs Herausforderungen, ihr Lebensmotto, dass alles möglich ist und warum sie Altstetten so liebt.

Sie zeigt durchaus Mut, die 35-jährige SP-Kantonsrätin Mandy Abou Shoak. Sie will antreten gegen die arrivierten SP-Kandidatinnen und SP-Kandidaten Gabriela Rothenfluh, Céline Widmer und Tobias Langenegger für die beiden im Februar 2026 frei werdenden Stadtratssitze in Zürich. Doch das ist nicht genug. Mandy Abou Shoak setzt aufs Ganze und strebt neben dem Amt als Stadträtin auch jenes als Stadtpräsidentin an. Parteiinterne Konkurrenz stellt Raphael Golta dar, der seit 2014 Vorsteher des Sozialdepartements ist.

Golta, 49-jährig, seit Jahrzehnten in der Politik tätig, sieht sich als legitimer Nachfolger von Corine Mauch. Der altgediente Politiker ist das pure Gegenteil von Mandy Abou Shoak. Während Golta für das Bewahrende, ja Konservative steht, wirkt Abou Shoak zukunftsorientiert und voller frischer Energie. So stellt sich die Frage, ob es sich die SP leisten kann, so eine Person zu übergehen. Eine Person, die so sehr für das heutige, zumindest aus links-grüner Sicht multikulturelle und offene Zürich steht? Zeit für ein Interview mit der Herausforderin.

Rathuus trifft die Kantonsrätin im Rathaus Hard, in der Mittagspause zwischen zwei Kantonsratssitzungen.

Mandy Abou Shoak, Sie sind jung, Sie sind weiblich und Sie können sehr gut auf Menschen zugehen. Sind Sie die ideale Kandidatin fürs Stadtpräsidium im Zürich von 2025?
Ich mache ein Angebot, ja. Die Delegierten der SP entscheiden am 26. Juni, ob ich tatsächlich die ideale Kandidatin für den Stadtrat und das Stadtpräsidium bin.

Sind Sie von Ihrer Herkunft besonders gewohnt, sich im Wahlkampf zu behaupten?
Ich bin aufgewachsen mit einer Mutter, die das Unmögliche möglich gemacht hat. Wir flüchteten mit der Familie in die Schweiz, als ich zweijährig war. Meine Mutter hat die Matura nachgeholt, Medizin studiert und ihre eigene Zahnarzt-Praxis aufgebaut. Ich bin also mit dem Selbstverständnis gross geworden, dass Unmögliches möglich werden kann – auch gegen Widerstände. Später, im Studium der Sozialen Arbeit, habe ich mich intensiv mit gesellschaftlichen Barrieren und struktureller Ungleichheit befasst. Ich kenne beide Seiten: persönliche Ressourcen und systematische Hindernisse.


Lass dir den Artikel durch eine KI-gestützte Stimme vorlesen.

„Ich bin in schwierigen Themenfeldern unterwegs, weil ich davon überzeugt bin, dass wir, die mehr Glück hatten in unseren Leben, Verantwortung übernehmen müssen für die mit weniger Glück als wir.“

Gehört dazu, dass man mit der familiären Herkunft im Gegensatz zu Ihnen einfach Pech haben kann?
Ja, zum Beispiel. Mein Bruder war medizinischer Co-Leiter des Pfarrer-Sieber-Spitals „Sune-Egge“. Wir sprachen oft über grosse Herausforderungen. Er erzählte mir beispielsweise von Jugendlichen…