Schlagzeilen vom politischen Parkett: Über eine Motion auf Kantonsebene, die sogar den Bundesrat aufschreckte, über Rochaden im Stadtzürcher Gemeinde- und im Zürcher Kantonsrat sowie über 270 zusätzliche Plätze im Medizinstudium.
Der Kantonsrat will das Frühfranzösisch abschaffen. Er hat damit in der Romandie für Empörung gesorgt. Statt ab der fünften Klasse der Primarschule soll Französisch im Kanton Zürich zukünftig erst ab der ersten Klasse der Sekundarschule beziehungsweise des Gymnasiums gelehrt werden. Hintergrund war eine parteiübergreifende Motion der Mitte-Politikerin Kathrin Wydler – mitunterzeichnet von Hanspeter Hugentobler (EVP), Ursula Junker (SVP) und Nadia Koch (GLP).
„Viele Lehrpersonen sagen mir, dass man in der Oberstufe im Französisch praktisch wieder von vorne beginnt“, sagte Motionärin Wydler in einem Interview im „Anzeiger von Wallisellen“. Da stelle sich schon die Frage, was das Frühfranzösisch auf der Primarstufe bringe. „Die drei Lektionen pro Woche in der 5. und 6. Klasse könnte man sinnvoller nutzen – etwa für Deutsch oder Mathematik oder einfach für mehr Freizeit für die Kinder“, so die Kantonsrätin, die in Wallisellen wohnt.
„Der Entscheid des Zürcher Kantonsrats zielt letztlich auf eine Entwertung der Landessprachen und unserer Kultur ab“, sagte SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider.
Die Regierung hat nun zwei Jahre Zeit, um die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen und diese dem Parlament zu präsentieren. Ob es aber überhaupt zur Abschaffung des Frühfranzösisch kommt, ist noch völlig offen. Seit dem Kantonsratsentscheid Anfang Monat überschlagen sich die Ereignisse. In Westschweizer Parlamenten kam es zu Unmutsbekundungen, im Nationalrat brach der Aktivismus aus und die Landesregierung zeigte sich ebenfalls nicht erfreut: „Der Entscheid des Zürcher Kantonsrats zielt letztlich auf eine Entwertung der Landessprachen und unserer Kultur ab. Das ist eine Entwicklung, die ich sehr ernst nehm…
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