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Fleiss ist auch keine Lösung

Im Hintergrund liegen zwei Bücher von Martin Suter – "Der letzte Weynfeldt" und "Der Teufel von Mailand". Weil die Bücher bei Diogenes erschienen sind, haben sie die typische Umschlagsgestaltung des Verlags. Ein dünner, schwarzer, abgerundeter Rahmen auf weissem Grund, der oben ein Titelbild, darunter den Autorennamen, den Buchtitel und den Verlagsnamen umfasst. Im Vordergrund ist ein Porträt-Foto von Pascal Turin platziert.Martin Suter ist bekannt für seine vielen erfolgreichen Romane. Der Zürcher gilt als sehr produktiver Autor. Kürzlich gab Suter dem "Spiegel" ein Interview, das Pascal Turin zu diesem Text inspirierte. Bild: Lorenz Steinmann, Bildmontage: Rathuus

Bundeskanzler Friedrich Merz, Regierungsrat Ernst Stocker und Schriftsteller Martin Suter haben eines gemeinsam: Sie sind extrem fleissig. Glaube ich zumindest. Aber Fleiss ist bald sowieso ein Ding der Vergangenheit. Eine Glosse in Langform.

Martin Suter hat dem „Spiegel“ ein Interview gegeben. Ich habe das Gespräch mit dem Bestsellerautor aus der Schweiz gern gelesen. Wohlgemerkt habe ich mir an einem der tausend Kioske am Hauptbahnhof Zürich eine gedruckte Ausgabe des Hefts gekauft. In der S-Bahn durfte ich mich dann wie ein Intellektueller fühlen. Alle anderen haben nur auf ihre Handys oder aus dem Fenster gestarrt. Ich schaute hingegen in den „Spiegel“.

Doch zurück zum Interview mit Martin Suter.

Der Zürcher hat etwas gesagt, das mich nachdenklich gestimmt hat. „Ich glaube nicht, dass man die Wirtschaft mit mehr Arbeit retten kann. Das ist keine sehr kreative Idee. Wir müssen froh sein, wenn es überhaupt für alle Menschen genügend Arbeit gibt, am besten eine, die nicht öde ist.“

Der 77-Jährige müsste rein vom Alter her schon länger nicht mehr arbeiten. Darum ist mir nicht bekannt, wie gut er sich noch in der heutigen Arbeitswelt auskennt. Nicht, dass Schreiben keine Arbeit wäre. Ich tue es ja jeden Tag. Aber Suter entspricht natürlich voll der Zielgruppe des „Spiegels“. Er ist ja ungefähr gleich alt wie die Durchschnittslesenden des Nachrichtenmagazins.

Im „Spiegel“ stand also Folgendes:


Lass dir den Artikel durch eine KI-gestützte Stimme vorlesen.

„Wir wollen mit Ihnen über Fleiss reden“, verkündeten die zwei Redaktoren, die auf Suter angesetzt worden waren. Friedrich Merz habe gesagt, die Deutschen müssten mehr arbeiten, um den Wohlstand zu halten.

Martin Suter grätschte rein – zumindest wirkt es so im schriftlichen Interview: „Hat er das gesagt? Aber das ist ja Blödsinn.“

Unbekannt ist, was der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dachte, als er das Interview gelesen hat. Vielleicht kauft er jetzt aus Trotz Suters nächstes Buch nicht.

Vielleicht weiss Merz aber insgeheim, dass seine Aussage tatsächlich etwas dep…

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