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Die unheilige Allianz gegen einen 373-Millionen-Bau

Auf dem Bild zu sehen das Innere des Hallenbads Oerlikon.Abbrechen oder sanieren? Das Sportzentrum Oerlikon ist in die Jahre gekommen. Bild: Baugeschichtliches Archiv

Von den sechs Vorlagen, über die am 28. September in Zürich abgestimmt wird, sticht der Kredit für den Ersatzneubau des Sportzentrums Oerlikon heraus. Sowohl die SVP als auch die Grünen sind dagegen – freilich aus unterschiedlichen Gründen.

Wenn in gut zwei Wochen die Stimmzettel in der Stadt ausgezählt werden, könnte es die eine oder andere Veränderung geben in Zürichs Alltag: Günstigere VBZ-Abos, teurere Parkkarten für die Blaue Zone und ein Laubbläserverbot. Dies deshalb, weil bei den drei genannten Vorlagen die Pro- und die Kontralager klassisch links gegen bürgerlich verteilt sind. Weil in Zürich normalerweise die rot-grüne Allianz obenaus schwingt, scheinen hier die prognostizierten Resultate durchaus möglich.

Nicht unbedingt so klar ist die Ausgangslage hingegen bei einer weiteren Vorlage, dem Ersatzneubau Sportzentrum Oerlikon mit veranschlagten Ausgaben von 373 Millionen Franken. Während die SP und die FDP der Ja-Parole von Stadt- und Gemeinderat folgen, scheren die SVP wie auch die Grünen aus und plädieren für ein Nein.

Das Bild zeigt den Ort in Oerlikon, wo das neue Sportcenter hingebaut würde.Hier auf diesen Fussballfeldern käme das neue Sportcenter zu stehen. Hinten links das heutige Eisstadion, rechts das heutige Hallenbad. Bild: Lorenz Steinmann

Fast eine Verdoppelung der veranschlagten Kosten

Und darum geht’s: Die Stadt argumentiert damit, dass immer mehr Menschen in Zürich Sport treiben, aber viele Anlagen zu alt oder zu klein geworden seien. Zum Beispiel das Hallenbad Oerlikon: Es sei 50 Jahre alt und in einem schlechten Zustand. Auch die Kunst-Eisbahn Oerlikon habe schon über 40 Jahre auf dem Buckel, ihre technischen Anlagen müssten laut der Stadt erneuert werden. Ein neues Sportzentrum in Oerlikon soll diese beiden Anlagen vereinen und ersetzen. Abgestimmt wird über Ausgaben von 373 Millionen Franken. Davon sind aber 62,4 Millionen Franken lediglich Reserven, wie die Stadt betont.


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Das Projekt machte in den letzten Jahren Schlagzeilen, weil die ursprünglichen Kosten lediglich auf 210 Millionen Franken veranschlagt wurden. Die zuständigen Stadträte Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher Schul- und Sportdepartement, und André Odermatt (SP), Vorsteher Hochbaudepartement, erklärten die viel höheren Kosten eher salopp mit der Teuerung, Altlastensanierungen und Planungsunschärfen. Immerhin: Leutenegger brüstete sich damit, auf einen geplanten Tauchsilo mit Sichtfenster zu verzichten. Hier hätten Tauchkurse und Rettungsübungen durchgeführt werden können. So wurde das Projekt 4,5 Millionen…

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