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Die fast schon vergessenen Politikerinnen der ersten Stunde

Hedi Lang sitzt 1987 an ihrem Schreibtisch. Vor ihr liegen Papiere. Neben ihr ist eine Schreibmaschine zu sehen.Hedi Lang, hier in einer Aufnahme von 1987, wurde als eine der ersten Frauen in den Nationalrat gewählt. Die Sozialdemokratin war die erste Frau im Zürcher Regierungsrat. "Hedi national" starb 2004 nach langer Krankheit im Alter von 72 Jahren. Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Com_C20-021-004-002-002

Erst 1971 traten die ersten Frauen in der Schweiz als Bundespolitikerinnen ihr Amt an. Ein neues Buch der Historikerin Fabienne Amlinger blickt zurück und gibt Schweizer Polit-Pionierinnen eine Stimme – darunter auch solchen aus dem Kanton Zürich.

Der grosse Tag ist endlich da. Hedi Lang nimmt einen tiefen Atemzug. Sie denkt an ihren Ehemann, einen früheren Nationalrat. Die Wetziker Sozialdemokratin soll sich damit beruhigt haben, dass sie wisse, „wie das da oben in Bern zugeht“. Der späteren Regierungsrätin wird im Laufe ihrer Karriere sogar der Spitzname „Hedi national“ verliehen – so beliebt ist sie im Volk.

Die Männerrunde kann die Stadtzürcherin Martha Ribi hingegen nicht mehr gross beeindrucken. Sie hat als FDP-Kantonsrätin gelernt, sich als einzige Frau in Männergremien durchzusetzen. Aber sie kann das ungeschriebene Gesetz, dass man sich in der ersten Session nicht zu Wort meldet, nicht in Einklang bringen mit den Erwartungen der Wählerinnen. „Die brennen darauf, uns in Bern oben zu hören, von uns zu lesen und uns am Bildschirm zu sehen.“

Am 7. Februar 1971 sagten die Schweizer Männer endlich Ja zum Stimm- und Wahlrecht für Frauen. Damit bahnte sich eine Zeitenwende an. Denn nun stand den Frauen das Bundeshaus offen – zumindest theoretisch, wenn sie von Parteien aufgestellt und von den Wahlberechtigten gewählt wurden. Hedi Lang und Martha Ribi hatten den Sprung nach Bern geschafft.


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Frauen in den Mittelpunkt stellen

Auch eine andere Stadtzürcherin, nämlich Lilian Uchtenhagen von der SP, betrat am 29. November 1971 den Nationalratssaal. Von den Frauen im Parlament erwartete sie einiges, wie im kürzlich erschienenen Buch „Unerhört. Die ersten Politikerinnen im Bundeshaus“ zu lesen ist. Uchtenhagen ging es „um einen besonderen Stil, der Frauen auszeichnen sollte, eine Solidarität gegenüber den Menschen allgemein und den Frauen im Besonderen“. Die Sozialdemokratin hät…

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