Der Stadtrat von Zürich hält nichts von der Idee von mindestens zwei amtlichen Infokanälen. Schlechte Nachrichten gibt es auch für Print-Fans: Die Exekutive stellt in Aussicht, dass es mittelfristig zu Ende geht mit amtlichen Mitteilungen auf Papier.
Die Sommerferien haben begonnen. Die städtische Verwaltung arbeitet ferienbedingt weniger, wie das in der Privatwirtschaft nicht anders ist. Doch auch wenn es weniger amtliche Mitteilungen und Medienkonferenzen gibt, erscheint die Wochenzeitung „Tagblatt der Stadt Zürich“ trotzdem jeden Mittwoch. In einer Auflage von gut 100’000 Exemplaren, was laut der Werbeforschung auch ungefähr der Anzahl erreichter Leserinnen und Leser entspricht.
Hört man sich aber herum bei Lokalpolitikerinnen und -politikern, hat das Onlinemedium Tsüri das „Tagblatt“ fast schon abgelöst als lokale Informationsquelle – zumindest, wenn es um die Stadtzürcher Politik geht. Thematisch in diese Richtung zielte auch ein Gemeinderatsvorstoss von Sven Sobernheim (GLP), Pascal Lamprecht (SP) und lvo Bieri (SP). Die Politiker forderten den Stadtrat per Motion auf, die Publikationsverordnung so anzupassen, dass die amtlichen Publikationen „zusätzlich ganz oder teilweise durch Dritte in digitaler oder gedruckter Form erscheinen. Dabei sollen mindestens 2 verschiedene Medien mit lokaler Berichterstattung berücksichtigt werden“.
„Immer weniger gerecht“
Mit anderen Worten: Die drei Politiker wollten das Amtsblatt-Monopol, das aktuell durch das „Tagblatt der Stadt Zürich“ wahrgenommen wird, durchbrechen. Sie hielten dazu fest: „Aktuell zeigt sich, dass das ‚Tagblatt der Stadt Zürich‘ der Funktion als gedrucktes Format immer weniger gerecht werden kann.“ Gleichzeitig hätten sich bei vielen Medienhäusern Daily Briefings oder Ähnliches etabliert, welche eine immer breitere Masse von Personen in der Stadt erreichen würden.
Was die Politiker mein…
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