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Wie ein tödlicher Unfall die Verwaltung aufrüttelte

Das Bild zeigt die Politikerin Sandra Bienek auf dem Escher-Wyss-Platz in Zürich. Im Hintergrund ein durchfahrendes Tram, vorne am Boden rote Warnlichter.Die GLP-Politikerin Sandra Bienek ist grundsätzlich zufrieden, was "in Anbetracht der Umstände" an Sicherheitsmassnahmen beim und auf dem Escher-Wyss-Platz geschehen sei. Bild: Lorenz Steinmann

Am 21. Dezember 2022, also vor bald drei Jahren, ist am Escher-Wyss-Platz in Zürich am frühen Morgen ein fünfjähriger Bub auf dem Weg zum Kindergarten angefahren und getötet worden. Jetzt zeigt sich, dass die Stadt aus dem Unfall einiges gelernt hat.

Sandra Bienek steht am Escher-Wyss-Platz im Stadtzürcher Kreis 5. Es steht ein Termin mit Rathuus an. Es ist kurz nach halb fünf am Abend und ähnlich dunkel wie an jenem verhängnisvollen Dezembermorgen, dem 21. Dezember 2022. Damals wurde der fünfjährige Tony an einem der Zebrastreifen kurz vor 8 Uhr von einem Auto oder von einem Lastwagen angefahren und tödlich verletzt. Noch heute sind die Umstände unklar, die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren immer noch nicht eingestellt, wie es auf Anfrage heisst.

Die GLP-Kantonsrätin war darum besonders vom Unfall betroffen, weil eines ihrer Kinder mit dem verstorbenen Tony in den Kindergarten ging. „Es war eine traumatische Zeit, die mir auch heute noch nahegeht“, sagt die 46-Jährige. Sie setzte sich schon vor dem Unfall für sichere Schulwege ein und tut es heute noch.

Der Unfall sorgte über die Grenzen Zürichs hinaus für grosse Anteilnahme, aber auch für grosse Schlagzeilen. Die Stadt wurde kritisiert, dass man schon lange auf den Gefahrenherd Escher-Wyss-Platz hingewiesen habe. Passiert sei nichts. So habe ausgerechnet der Vater von Tony etwa zwei Jahre vor dem Unfall bei der Stadt nachgefragt, warum sich nichts ändere.


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Alles in allem war aber der Schock und die Pietät vor dem schrecklichen Unfall so gross, dass nach dem Tod des fünfjährigen Knaben grosse Schuldzuweisungen ausblieben. Im Gegenteil ging die von der Stadt Zürich gewünschte Temporeduktion auf 30 rund um den Escher-Wyss-Platz still und ohne Rekurse über die Bühne. Seither gilt hier Tempo 30, was laut Experten wegen der vielen unübersichtlichen Stellen mit den vielen Betonpfeilern für die Hardbrücke definitiv mehr Sicherheit für die Fussgängerinnen und Fussgänger bedeutet.

Mobilitätsexperte Thomas Hug schrieb dazu auf dem Onlineportal Tsüri: