Der Spruch „wer hat, dem wird gegeben“, greift in diesem Fall sicher zu kurz. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die „dezentralen Lohnnebenleistungen“ der Zürcher Stadtverwaltung. So wurde etwa das Lohnreglement des Präsidialdepartements überarbeitet. Gibt es keine Einsprachen, erhalten alle Mitarbeitenden eine Art Sommer-Gratifikation.
Corine Mauch, Zürichs Noch-SP-Stadtpräsidentin, hat das Reglement über dezentrale Lohnnebenleistungen des Präsidialdepartements angepasst. Publiziert wurde das Reglement in den digitalen amtlichen Mitteilungen der Stadt vom 4. Juni. Gibt es keine Einsprachen dagegen, tritt es am 1. Juli in Kraft. Alle Mitarbeitenden erhalten dann ab sofort einen Gutschein im Wert von 150 Franken pro Jahr. Sie können damit wahlweise ins Filmpodium, das städtische Kino an der Nüschelerstrasse, ans Zürcher Theaterspektakel, oder sie können sich für die 150 Franken „bei ausgewählten Partnern“ etwas aussuchen.
Das Beispiel des Präsidialdepartements ist die neue Regel in der Stadtverwaltung. Diese beruht auf einem Antrag des Stadtrats von 2022 an den Gemeinderat. Vor zwei Jahren sagte dann die Legislative mit 104 zu 13 Stimmen Ja zu dieser Teilrevision des städtischen Personalrechts. Darin aufgeführt sind Verpflegungsbeiträge (bekannt als Lunch-Checks), ein Kultur- und Sportbeitrag, wie im Fall von Stadtpräsidentin Mauch beschrieben, sowie der sogenannte Mobilitätsbeitrag.
Den Lunch mit der legendären Karte bezahlen
Unbestritten und seit Jahrzehnten Lohnbestandteil ist der städtische Beitrag an die Kosten der Verpflegung in Form von Lunch-Checks oder Barvergütungen – höchstens 1200 Franken pro Jahr bei einem Vollzeitpensum. Die Lunch-Checks (heutzutage eine Karte mit Guthaben) werden von den Mitarbeitenden oft gar nicht nur fürs Mittagessen, sondern für private Essen genutzt, etwa abends mit der Familie und mit Weinbegleitung. Früher, Achtung Nostalgie, wurden die Lunch-Checks in Form von Papiermarken abgegeben und man durfte nur je einen Check pro Tag zwischen 11.30 und 14 Uhr einlösen. Tempi passati!
600 Franken ans ökologische Pendeln
Recht kompliziert erscheint dafür der neu eingeführte Mobilitätsbeitrag. Mitarbeitende bekommen pro Jahr nämlich bis zu 600 Franken, wenn sie ohne Auto, aber mit dem ÖV oder mit dem Velo zur Arbeit kommen. „Mobilitätsgrüne“ Mitarbeitende können wählen, ob sie den Mobilitätsbeitrag in Form von vergünstigten Reka-Rail-Checks (für Bahnbillette) oder in Form ei…
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