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„Die Kritiker sind sehr engagiert“

Das Bild zeigt Regierungsrat Martin Nekom (Grüne) beim Biken.Regierungsrat Martin Neukom (Grüne) ist standesgemäss gerne in der Natur unterwegs. Bild: zvg

Martin Neukom (Grüne) übernimmt bald das Präsidium im Regierungsrat. Im grossen Rathuus-Interview spricht er über Widerstand gegen Windräder, Solaranlagen, die am Denkmalschutz scheitern – und das Schicksal des Trams Affoltern.

Martin Neukom gehört seit 2019 dem Regierungsrat des Kantons Zürich an und leitet seither die Baudirektion. Bei den Wahlen 2019 liess der Politiker der Grünen den FDP-Kandidaten Thomas Vogel hinter sich, die FDP verlor einen ihrer zwei Regierungsratssitze. 2023 wurde Neukom mit dem viertbesten Resultat problemlos wiedergewählt. In wenigen Wochen übernimmt der 38-Jährige das Ratspräsidium von Natalie Rickli (SVP). Zeit für ein längeres Gespräch mit Rathuus. Das passiert schriftlich, weil es zeitlich nicht anders ging.

Martin Neukom, Hand aufs Herz, wie sehr träumten Sie als Kantonsrat davon, später mal als Regierungsrat zu wirken?
Ehrlich gesagt habe ich mir darüber in den ersten vier Jahren als Kantonsrat keine Gedanken gemacht. Als ich mich aber 2018 mit meiner Partei für eine Kandidatur entschied, änderte sich das.

Sie sind jung, Sie sind grün. Werden Sie im Regierungsratskollegium überhaupt genug ernst genommen?
Ja. Manchmal fallen die Entscheide der Regierung so aus, wie ich es wünsche, manchmal nicht. Oftmals gibt es gute Kompromisse. Und auch nach heftigen Diskussionen gehen wir in der Regel gemeinsam Mittagessen.

Seit 2019 sind Sie Regierungsrat. Ihr Vorgänger war Markus Kägi (SVP), punkto Umweltschutz lag er wohl nicht immer auf Ihrer Linie. Wie lange brauchten Sie, um Ihre Chefbeamten von Ihren Zielen zu überzeugen? 
Für mich sind Klimaschutz, erneuerbare Energien und Naturschutz sehr wichtig. Das war für die Verwaltung sicher eine Veränderung. Es lief aber von Anfang an sehr gut.

Aber Kritik gab es manchmal schon?
Mir ist ein offener Austausch sehr wichtig. Ich habe immer gesagt, dass man mich auch kritisieren darf. So entstehen gute Diskussionen und daraus gute Lösungen.


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Bald werden Sie Regierungsratspräsident. Der jüngste seit Alfred Escher im Jahr 1851. Freuen Sie sich auf das Amt?
Bin ich wirklich der Jüngste seither? Ich habe es nicht überprüft. Aber ja, ich freue mich auf das Präsidium. Sorgen bereitet mir nur, dass meine Agenda wohl noch voller wird, als sie es bereits ist.

Was ist Ihr wichtigstes Ziel als Regierungsratspräsident?
Wir sehen weltweit, dass die Demokratie unter Druck kommt. Ich möchte daher etwas dazu beitragen, unsere politische Kultur zu pflegen. Dabei ist es sehr wichtig, einander zuzuhören und zu akzeptieren, dass e…