Die Mitte hat endlich zwei Bundesratskandidaten gefunden. Die männliche Form ist absichtlich gewählt, denn es sind zwei Männer. Aber noch betrüblicher ist, dass keiner der Kandidaten aus dem Kanton Zürich stammt. Ein Kommentar.
Das wäre jetzt die Chance gewesen: Die Mitte Kanton Zürich hätte jemanden aus ihren Reihen als Bundesratskandidat oder Bundesratskandidatin nominieren können. Stattdessen treten der St. Galler Nationalrat Markus Ritter und der Zuger Regierungsrat Martin Pfister an. Sie wollen Nachfolger von Viola Amherd werden, die per Ende März zurücktritt.
Richtig Lust scheint bei der Mitte sowieso niemand auf dieses wichtige Amt in Bundesbern zu haben. Top-Anwärter Gerhard Pfister, Zuger Nationalrat und Noch-Mitte-Präsident, wollte nicht. Auch der Bündner Nationalrat Martin Candinas oder die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot nahmen sich aus dem Rennen. Die Zürcher Hoffnung Philipp Kutter, Nationalrat und Stadtpräsident aus Wädenswil, möchte aus familiären Gründen nicht.
Über die (wahren) Gründe für das laue Interesse am Bundesratsjob lässt sich trefflich spekulieren. Ein perfektes Diskussionsthema für den Stammtisch nach circa zwei bis drei Gläsern Bier (je nach Menge, die ins Glas passt). Klar ist: Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat wahrscheinlich für viele Politikerinnen und Politiker zu wenig Strahlkraft. Und zu viele ungelöste Probleme. Doch genau dieses Departement wird durch den Rücktritt Amherds frei.
Geeignete Personen gibt es genug
Besonders schade ist, dass sich aus dem Kanton Zürich keine Kandidatin oder kein Kandidat finden liess. Von der Partei hiess es in einem am Montag verschickten Communiqué: „Die Mitte Kanton Zürich hat in den letzten Wochen intensive Gespräche mit zahlreichen geeigneten Personen für den Bundesrat geführt. Schlussendlich kommen die Partei und die interessierten Personen jedoch zum Schluss, dass der Zeitpunkt für eine Zürcher Kandidatur nicht passend ist.“
Geeignete Personen aus den Reihen der Zürcher Mitte gibt aber…
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