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Wenn der Kanton Bäume auf Vorrat fällen lässt

Das Bild beschreibt eine laue Sommerabendstimmung im Restaurant "Zum frischen Max" im Schatten der mittlerweile gefällten Bäume.So idyllisch und sonnengeschützt sah es vergangenen Sommer noch aus beim Restaurant "Zum frischen Max". Jetzt sind die Bäume ohne Not gefällt und weg. Bild: zvg

Alle reden von Hitzeminderung. Doch ausgerechnet auf dem riesigen Max-Frisch-Platz in Oerlikon wurden vom Kanton mit Einverständnis der Stadt drei grosse alte Bäume gefällt. Diese gaben den Gästen der Gartenbeiz „Zum frischen Max“ viel Schatten. Die künftige Bodenbesitzerin ABB Schweiz lässt durchblicken, dass es mit den Fällungen nicht so pressiert hätte.

Der Oerliker Rudolf Jaun staunte kürzlich nicht schlecht, als er sah, dass drei grosse alte Bäume auf dem Max-Frisch-Platz in Oerlikon gefällt wurden. Sie spendeten die letzten Jahre viel Schatten, etwa für die Gäste der Gartenbeiz „Zum frischen Max“. „Die Fällungen passierten ohne Info an die Bevölkerung und lassen einen ratlos zurück, wenn dauernd von Hitzeminderung die Rede ist“, sagt Jaun. Der mittlerweile 76-Jährige ist ein aufmerksamer und interessierter Zeitgenosse. In den 80er-Jahren war er Quartiervereinspräsident in Wipkingen. Vor seiner Pensionierung arbeitete Jaun als Leiter des Archivdienstes der Schweizer Armee, war dann Dozent an der Militärakademie der ETH Zürich und zugleich Titularprofessor für Geschichte der Neuzeit und Militärgeschichte an der Universität Zürich.

Jaun kontaktierte die Baudirektion des Kantons Zürich. Doch die Antworten waren eher allgemeiner Art und man war beim Kanton der Ansicht, eine Info sei nicht nötig gewesen, „weil die Fällungen zu keinen grösseren Einschränkungen für die Bevölkerung führten“. Viel mehr wurde Jaun nicht preisgegeben. Zeit fürs Rathuus nachzufragen.


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Kanton legt durchaus Wert auf Beschattung, aber …

„Die Fällung war Bedingung im Zuge eines Landabtauschs zwischen dem Kanton Zürich und einem privaten Grundeigentümer“, heisst es vom Kanton. Der Kanton habe im August 2024 auf jenem Grundstück ein Mittelschulprovisorium in Betrieb genommen, welches er dank dem Landabtausch habe erwerben können. Auf Nachfrage bestätigt der Kanton, dass es sich um immerhin sechs Klassen der Kantonsschule Hottingen handelt, welche nun hier zur Schule gehen.

Doch nun zur Kernfrage an den Kanton: Warum wurde…

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