Startseite » Alle Beiträge » News » Dem Grillimbiss Riviera soll es an den Kragen gehen

Dem Grillimbiss Riviera soll es an den Kragen gehen

Das Bild zeigt die Gesamtansicht des Riviera-Imbisses am Bellevue mit den Sitzgelegenheiten.Der Imbiss Riviera am Montag. Wegen der bissigen Kälte blieb das Geschäft geschlossen. Etwas, was dem Kult-Grill bald für immer blühen könnte. Bild: Lorenz Steinmann

Er besteht schon seit 1982 – der Grillimbiss Riviera am Bellevue. Bereits vor gut zehn Jahren war die angekündigte Schliessung durch die Stadt ein grosses Politikum. Jetzt folgt ein erneuter Anlauf, dem beliebten Wurststand den Stecker zu ziehen. Doch Gemeinderat Flurin Capaul (FDP) will für den Weiterbestand kämpfen, so wie auch die Inhaberfamilie Prati.

Gut 7000 Unterschriften wurden vor zehn Jahren gesammelt, als die Stadt verkündete, sie wolle den beliebten Grillimbiss am Bellevue, das „Riviera“, schliessen. Der Aufschrei in den Medien war derart gross, dass die Stadt ihre Idee auf die lange Bank schob. Doch der damalige Inhaber und Betreiber Gaetano Prati ahnte schon 2014 Schlimmes: „Wir passen wohl nicht mehr ins Stadtbild“, sagte Prati damals zur NZZ. Dabei ist die Entstehung des Imbisses höchst interessant. Eröffnet wurde der Imbiss 1982 nämlich, als der damalige Saisonnier Gaetano Prati wegen eines Berufsunfalls beruflich umsatteln musste. Aus eigener Kraft baute er diesen Familienbetrieb auf und „steht heute noch teilweise am Tresen“, wie Gemeinderat Flurin Capaul weiss.

Heute betreibt mit Tochter Gesualda Prati und ihren beiden Geschwistern die zweite Generation den Grillimbiss, an welchem dem Vernehmen nach sogar der Chefkoch des Baur au Lac regelmässig für die Salsiccia vorbeikomme. So ein bisschen gehört der Imbiss heute zum Inventar Zürichs.

Komplette Neugestaltung der Riviera

Doch nun sind abermals dunkle Wolken aufgezogen am Bellevue. Die Stadt hat die Planungsunterlagen aus der Schublade geholt und will 2025 mit dem Radikalumbau zwischen Helmhaus und Bellevue beginnen. Kostenpunkt: Mehr als 11 Millionen Franken. Vor dem Restaurant Terrasse soll künftig ein Platz ohne Autos entstehen, zirkulieren sollen lediglich noch Velos.

Auch für den „Zolliker Bus“ (der Spitzname der Busse des Autobusbetriebs Zürich-Zollikon-Küsnacht) bedeutet dies, dass die Kurse nicht mehr via Limmatquai und Riviera wenden können. Dem Megaplan zum Opfer fallen könnte auch der Grillimbiss Riviera. Die Pläne des Tiefbauamtes mit vielen neuen Alleebäumen lassen den Spickel, wo heute der Grill mit den Sitzgelegenheiten steht, zwar unberührt. Doch in Planung ist ebenfalls die Sanierung der Quaibrücke, auf deren Ausleger der Grillimbiss steht. 2026 soll unter der Federführung des Kantons die Quaibrückensanierung stattfinden. Das sind keine guten Vorzeichen für den Erhalt des Grills.

Auf Anfrage sagt Cornel Ringli, Leiter Kommunikation bei Liegenschaften Stadt Zürich, man könne wegen des politischen Vorstosses im Gemeinderat aktuell nichts zum Thema sagen.

Imbiss-Betreiberin Gesualda Prati erklärt, man habe die Kündigung auf den 31. Dezember 2025 erhalten. Die Stadt habe keine Gründe angegeben und man habe kein Gespräch sei…

Lust auf Austausch?
Unsere Newsletter und unsere Podcast-Folgen auf Steady sind der richtige Ort dafür – kommentiere dort und sag uns, was du denkst:
Zu unseren Steady-Beiträgen